Inhalt Übersicht
Wenn Hitze zur tödlichen Gefahr wird Hund im Sommer im Auto – keine gute Idee!
Jeden Sommer häufen sich die Schlagzeilen über Hunde, die von Rettungskräften aus überhitzten Autos befreit werden. Aber was tun, wenn man unverzüglich handeln muss?
Ob vor dem Supermarkt, am Straßenrand oder vor dem Freibad – von überall her kommen im Sommer die Meldungen über Hunde, die allein in verschlossenen Autos gefunden und befreit werden.
Trotz zahlreicher Aufklärungsaktionen wird die Gefahr durch die extreme Hitzeentwicklung in Autos noch immer oft unterschätzt. Bereits bei Außentemperaturen von nur 20°C kann die Innentemperatur eines Autos auf 46°C steigen.
Wie schnell die Hitze im Auto für Lebewesen zu einer tödlichen Falle werden kann, haben Wissenschaftler des Department of Meteorology and Climate Science der San Jose State University untersucht und auf der Seite noheatstroke.org zusammengefasst.
Hitzeentwicklung im Auto
Wer der Meinung ist, dass ein leicht geöffnetes Autofenster ausreichend ist, um der Hitzeentwicklung vorzubeugen, liegt gründlich falsch, denn auch dadurch ist keine ausreichende Luftzirkulation möglich. Selbst ein schattiger Parkplatz verhindert nicht das Aufheizen, da sich auch ohne direkte Sonneneinstrahlung der Innenraum des Autos schnell aufheizt.
Was kann ich tun, wenn ich einen Hund im verschlossenen Auto bemerke?
Hunde regulieren ihre Körpertemperatur im Wesentlichen über die Atmung, da sie nur wenige Schweißdrüsen haben. Sie sind daher erheblich hitzeempfindlicher als wir Menschen. Temperaturen um die 40 Grad können für einen Hund bereits tödlich sein. Sie können bei hohen Temperaturen irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand erleiden. Auch bereits gerettete Hunde können an den Folgen der Hitzequal sterben. Sie sollten deshalb nicht zögern, um einem Hund in einem verschlossenen Auto zu helfen.
Wenn der Hund noch bei Bewusstsein ist:
1. Wenn das Fahrzeug auf dem Parkplatz eines Supermarktes oder einer anderen öffentlichen Einrichtung steht und befindet sich das Tier noch bei Bewusstsein, so lassen Sie den Halter sofort ausrufen.
2. Wenn sich der Fahrer nicht meldet, rufen Sie sofort die Polizei (110) oder die Feuerwehr (112). Diese sind verpflichtet, einen Hund aus der tödlichen Falle zu befreien.
3. Bleiben Sie am Auto und lassen Sie das Tier nicht allein.
4. Machen Sie Fotos von dem Fahrzeug und dem Tier
5. Sprechen Sie Passanten an, die als Zeugen dienen können.
6. Notieren Sie sich alle wichtigen Daten: Datum, Ort, Uhrzeit, Automarke, Farbe und Kennzeichen des Wagens.
7. Warten Sie auf das Eintreffen der Rettungskräfte.
Darf ich einen Hund aus einem Auto befreien?
Wenn der Hund in Lebensgefahr ist:
Wenn sich der Zustand des Hundes sehr verschlechtert oder er sogar das Bewusstsein verliert, sollten Sie unverzüglich handeln. Denn je nach Verfassung des Tieres kann es notwendig sein, den Hund selbst aus dem überhitzten Fahrzeug zu retten. Bei dieser Entscheidung ist der eigene Menschenverstand gefragt. Im Zweifel kann es helfen, Passanten um ihre Einschätzung zu bitten. Anzeichen dafür, dass es dem Hund in der Hitze schlecht geht, sind Hecheln und Apathie, teils aber auch Nervosität. Wenn der Hund sehr stark hechelt, taumelt, erbricht, eine dunkle Zunge und einen glasigen Blick hat, könnte er bereits einen Hitzeschlag erlitten haben und in akuter Lebensgefahr schweben. Der Hund muss sofort befreit und so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden!
1. Dokumentieren Sie den Fall mit Fotos und/oder Videos.
2. Bitten Sie Passanten, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen.
3. Prüfen Sie alle Türen, ob evtl. eine geöffnet werden kann.
4. Ist der Wagen verschlossen, schlagen Sie ein Seitenfenster ein, um einen möglichst geringen Schaden zu verursachen und das Tier nicht zu verletzten.
5. Holen Sie das Tier aus dem Fahrzeug und bringen Sie es an einen kühlen Ort.
6. Ist das Tier bewusstlos, bringen Sie es umgehend in ein stabile Seitenlage und überprüfen die Atmung des Tieres. Normal sind etwa zehn bis 40 Atemzügen pro Minute.
7. Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Hund: Bringen Sie den Hund sofort in den Schatten und versorgen Sie ihn mit Wasser. Sein Körper sollte mit handwarmem oder leicht kühlem Wasser gekühlt werden. Auch das dringend notwendige Trinkwasser darf nicht eiskalt sein!
8. Anschließend muss der Hund umgehend zum Tierarzt – auch wenn sich sein Zustand durch die Erste-Hilfe-Maßnahmen scheinbar verbessert hat.
9. Oder rufen Sie im Notfall die Tierrettung.
10. Warten Sie auf das Eintreffen der Rettungskräfte.
Autoscheibe einschlagen im Notfall: Die Rechtslage
Kontakt: info@tsi-odenwald.de
Homepage: www.tierschutzinitiative-odenwald.de