Nächster Meilenstein für nachhaltige Mobilität: Dialogplattform für Radschnellweg

von Michael Dobler
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Nächster Meilenstein für nachhaltige Mobilität: Dialogplattform für Radschnellweg

Mannheim – Viernheim – Weinheim eröffnet die Planungsphase

Mit dem Rad schnell und komfortabel im Zweiländereck Baden-Württemberg und Hessen unterwegs sein – das ist das Ziel der Radschnellwegstrecke Mannheim-Viernheim-Weinheim (RS 15). Nun wurde bei diesem Projekt der nächste Meilenstein erreicht: Während im Rahmen der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim bereits seit Frühjahr 2022 der Bau für ein sechs Kilometer langes Teilstück begonnen hat, starten nun in der Verlängerung dieses Abschnittes in Richtung Bergstraße die Planungen für die Anbindung und den Ausbau des Radschnellwegs über Viernheim bis nach Weinheim auf insgesamt rund 23 Kilometern als zentrale Verbindung der länderübergreifenden Metropolregion. Die Planungsphase wird eingeläutet durch eine begleitende „Dialogplattform Radschnellweg Mannheim – Viernheim – Weinheim“: Unter www.radschnellweg-ma-vhm-whm.de wird ab sofort eine Übersicht und Details aus jeder Kommune sowie Musterlösungen für Strecken und Knotenpunkte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird über aktuelle Entwicklungen im Vorhaben informiert. Bis zum 30. September haben Bürgerinnen und Bürger zudem die Möglichkeit, Meinungen und Anregungen zu geben. Gefragt ist das Wissen um fehlende Anschlussverbindungen, Hinweise zum Zustand, der Übersichtlichkeit ausgewählter Stellen und gefährlicher Kreuzungen. Die konkreten Vorschläge leisten einen wichtigen Beitrag zu einem verbesserten und bedarfsgerechteren Planungsergebnis.

„Innerhalb unserer Stadt arbeiten wir kontinuierlich daran, unser Radwegenetz zu optimieren und auszubauen. Eine noch bessere Vernetzung in die Metropolregion ist auch im Radverkehr enorm wichtig. Wir brauchen geeignete Strecken, auf denen man mit dem Rad schnell, sicher und komfortabel vorankommt. Daher haben wir gerne auf Mannheimer Gebiet die Federführung für das Projekt übernommen. Mein Dank gilt den einzelnen Projektträgern, die die jeweilige Ausführung übernehmen“, sagte der für Verkehrsplanung und Stadtentwicklung zuständige Mannheimer Bürgermeister Ralf Eisenhauer beim Starttermin für die Dialogplattform am heutigen Donnerstag.

Der gesamte Abschnitt zwischen Bergstraße und der Stadt Mannheim weist das größte Verlagerungspotential hin zum Verkehrsmittel Fahrrad auf. Für die Stadt Viernheim wird der Ausbau zu einem Premiumradweg einen großen Nutzen haben und die innerstädtische Verkehrsbelastung weiter reduzieren.

Mit einer Kooperationsvereinbarung zur Schaffung der gemeinsamen Dialogplattform bekräftigten die beteiligten Kommunen ihren gemeinsamen Willen, diese überregionale Infrastrukturmaßnahme aus einem Guss zu entwickeln. Das Land Baden-Württemberg hat mit einer finanziellen Förderung mit 80 % der Kosten dieses ländergrenzenübergreifende Vorhaben für die nächsten drei Jahre gefördert.

Die Schnittstelle zur Nord-Süd-verlaufenden Bergstraße bildet die Stadt Weinheim. Dort mündet der RS 15 auf die bereits voruntersuchte Achse zwischen Heidelberg und Darmstadt. „Mit dem Ausbau dieses hochfrequentierten Teilabschnitts nach Viernheim wird ein wichtiger Entwicklungsimpuls für die Schaffung weiterer überregionaler Radschnellverbindungen gegeben“, so Oberbürgermeister Just, Weinheim.

 Radschnellweg Mannheim – Viernheim – Weinheim

Der RS 15 soll entlang der stark frequentierten Verkehrsachse Mannheim – Viernheim – Weinheim künftig in Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) wichtige Ziele auf der Strecke erschließen und damit zur Reduzierung des Fahrzeug-Aufkommens führen. Im Wesentlichen orientieren sich die Planungen am bestehenden Radwegenetz. Eine Vorbedingung der bestmöglichen Routenführung ist dialogorientierte Bürgerbeteiligung. Auf Basis der vorliegenden Machbarkeitsstudie „Radschnellweg Darmstadt / Rhein-Neckar“ sollen für diesen Teilabschnitt im Kernraum der Metropolregion nun die Hinweise und Meinungen der Öffentlichkeit einbezogen werden. Neben Fachleuten, Radverbänden, Kommunalpolitik und Betrieben sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die bislang vorliegende Empfehlung der Machbarkeitsstudie zu kommentieren und zu bewerten. Die zusammengefassten Ergebnisse der Beteiligungsphase werden im Nachgang veröffentlicht und in das anschließende verbindliche Planungsverfahren einfließen. „Mit dem Start des Onlineportals gibt es eine erste Möglichkeit zur Mitwirkung der Bevölkerung bei der konkreten Planung der Radwegeverbindung innerhalb des Stadtgebietes und auch im Übergang zu Weinheim und Mannheim. Ich gehe davon aus, dass es noch viele Einzeldiskussionen zur Streckenführung geben wird. Umso besser ist eine frühzeitige Beteiligung. Und dass nun beide Bundesländer die Planungen finanziell fördern, ist sehr erfreulich,“ bewertet der Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß den weiteren Meilenstein des Projektes.

Ziel ist nicht nur, das Gesamtvorhaben in Qualität und Design über die hessische und baden-württembergische Landesgrenze einheitlich hinweg zu führen. Entscheidend für eine gelungene Trassenführung ist auch die größtmögliche Akzeptanz durch einen intensiven Dialog mit der kommunalen Fachplanung: Eine Radschnellverbindung soll größtmöglichen Anspruch hinsichtlich der Attraktivität und Qualität erfüllen und Rückgrat eines zukunftsorientierten Radwegenetzes in der Metropolregion sein.

Was ist ein Radschnellweg?

Radschnellwege zeichnen sich aus durch eine Gesamtstrecke von mindestens fünf Kilometern und einer überwiegenden Breite von vier Metern. Sie sind eine interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung mit einer bevorrechtigten Führung der Radfahrenden. Im Alltagsverkehr stellen sie eine bedeutende Verbindung dar: Mindestens 2.000 Radler sollen in 24 Stunden den überwiegenden Teil der Gesamtstrecke nutzen.

Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breite besonders attraktiv, vor allem auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen erhöht, weil Radfahrende weniger oft anhalten und warten müssen.

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