Lindenfelser Museum zeigt ausgesuchte Stücke einer Privatsammlung

von Michael Dobler
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Lindenfelser Museum zeigt ausgesuchte Stücke einer Privatsammlung

Emaille in Lindenfels

Lindenfels. Das Lindenfelser Museum präsentiert zwischen dem 31. Juli und 25. September eine Sonderausstellung zu besonderen Küchen- und Haushaltsgeräten aus Emmaile. Die Stücke stammen aus einer Privatsammlung.

Emaille ist der Überzug von Metallen mit farbigem Pulver, das durch Hitze zu einer Glasschicht verschmolzen wird. Die Technik ist uralt. Schon im alten Ägypten emaillierte man Dekor auf das Gold der Pharaonen. Im Mittelalter zierten die deutsche Reichskrone zum Beispiel emaillierte Darstellungen Davids und Salomos, Hiskijas und Jesajas, zweier Engel und Jesu Christi. Die gesamte Wappenkunde des Mittelalters beruht auf den Grundsätzen der Emaillekunst: Silber und Gold waren die Metalle, wohinein Vertiefungen eingearbeitet wurden, in denen dann die Farben Rot, Blau, Grün oder Schwarz eingeschmolzen wurden. Deshalb konnte ein Wappen oder eine Landesfahne auch nie zwei Farben direkt nebeneinander bekommen, die Farbpigmente wären beim Erhitzen zusammengeschmolzen und hätten unklare Farbverläufe ergeben. Das Grundprinzip war: Farbe neben Metall.

Im 19. Jahrhundert konnte man Emaillefarben auch schon mittels Glasur in Pastenform auf eine emaillierte Grundfläche auftragen und erhielt so klare Konturen und konnte so auch Emaillemalerei und farbenfrohe Dekore bewerkstelligen.

Die im Lindenfelser Museum demnächst präsentierte Sammlung von besonderen Küchen- und Haushaltsgeräten zeigt eben diese Lust am bunten Dekor, wie sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert vorherrschte: Wunderschöne taubenblaue Grundfarben mit aufemaillierten Maiglöckchensträußen, bunte Zwerge, die als Märchenwesen die Küchenutensilien unserer Urgroßeltern bevölkerten, Türkenbundlilien mit feinsten Farbverläufen, kurz: die ganze Palette des handwerklichen Könnens der Emailleure vergangener Zeiten, deren Kunst durch billiges Plastik und kühles Edelstahl aus unseren Haushalten verdrängt wurde.

Die Emaillekunst ist im Ausstellungsraum des Lindenfelser Museums, Burgstr. 39, in der alten Zehntscheune aufgebaut und kann in der Zeit vom 31. Juli bis zum 25. September während den Öffnungszeiten des Museums, immer sonntags von 14 bis 17 Uhr, besichtigt werden.

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