KarmelAbend „Scherzhafter Flügel“
„Stell Dir vor, es ist Fastnacht und keiner geht hin …“ Was einst als Running Gag mal irgendwo auftauchte, wird in diesem Jahr traurige Realität. Das Mittel gegen diesen Fastnachtsfrust heißt „Scherzhafter Flügel“.
Die musikalischen Scherze entlockt die Pianistin Atsuko Kinoshita dem mehr als 110 Jahre alten Bechsteinflügel im Kapitalsaal des Hirschhorner Karmeliterklosters anlässlich des Karmelabends am Sonntag 20. Februar um 17 Uhr, es ist der zweite Karmelabend in 2022.
Nach einem schwungvollen Harfenabend mit zwei eindrucksvollen Harfenistinnen, Jelena Sophia Engelhardt und Maria Scelsi, geht es heiter weiter. Es ist Fastnachtszeit und das sollte man hören, findet Atsuko Kinoshita und hat daher ein Programm zusammengestellt, das gerade richtig in die fünfte Jahreszeit
passt.
Die Klaviersonate in C-Dur KV 330 von W. A. Mozart, die er im Alter von 27 Jahren komponierte. Ein wunderbar heiterer Auftakt und man darf gespannt sein, wie sich das im Kapitelsaal des Klosters anhört. Die Akustik des Raumes ist berückend und der ehrwürdige Bechstein-Flügel füllt diesen Raum wie dafür
geschaffen.
Mit Beethovens Fantasie Op. 77 steht eines seiner seltenen Stücke auf dem Programm, die in zeitgenössischen Fachkreisen als „ein getreues Bild von der Art, wie er zu improvisieren pflegte“ gelobt wurde. Ein anspruchsvolles Werk, das er 1809 komponierte, und das wunderbar in diese Zeit passt.
Von einem Maskenball erzählt schließlich Robert Schumanns Carnaval Op.9. Er wollte dieser Komposition eigentlich den deutschen Titel „Fasching“ geben, doch Schumann fügte sich den Wünschen seines Verlegers, der die französische Variante bevorzugte. In dieser Komposition hat Schumann übrigens Figuren
aus der Comedia del Arte integriert, von denen er und seine spätere Frau Clara selbst einige verkörperten.
Also namentlich, doch vor allem musikalisch dreht sich der Abend um den Karneval und die Pianistin Atsuko Kinoshita zeigt uns, wie anspruchsvoll und doch mitreißend schwungvoll diese Musik sein kann.
Die Künstlerin dürfte dem Publikum schon bekannt sein, sie trat bereits zweimal bei den AusKlang-Konzerten auf. Sie studierte Musik in Kioto und erwarb ihren Master of Music in Mannheim. Zusätzlich absolvierte sie eine „Solistische Ausbildung“. Schon während ihres Studiums gewann sie zahlreiche Preise
und Wettbewerbe. Neben ihrer Tätigkeit als Solistin mit namhaften Orchestern ist sie auch eine gefragte Partnerin in der Kammermusik und bei Liederabenden. Seit 2018 ist sie Korrepetitorin für Blasinstrumente an der Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim engagiert.
Atsuko Kinoshita scheint die Entbehrungen der Fastnachter in dieser von Corona geprägten Zeit richtig nachfühlen zu können. Dieser Abend ist als kleine Entschädigung gedacht.
Apropos Corona: Natürlich gelten auch für dieses Konzert strenge Corona-Auflagen. Eine Anmeldung per Mail ist nach wie vor dringend empfohlen. Bitte beachten Sie die neue E-Mail-Adresse klosterkonzerte@gmx.de, denn die Platzzahl ist weiterhin limitiert. Doch auch dieses Konzert wird live
gestreamt und kann online auf der Webseite www.ceol.studio verfolgt werden. Also Narrenkappe auf und los geht’s!
Termin: Sonntag, 20. Februar, 17 Uhr
Ort: Kapitelsaal im Karmeliterkloster Hirschhorn
Online: www.ceol.studio und dann den Hinweisen zum AusKlang-Konzert folgen
Eintritt: frei, Spenden sind willkommen