Fachkräftemangel im Pflegebereich wird angegangen

von Michael Dobler
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Im November waren im Landkreis Bergstraße 6.058 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum
Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 40 Personen
beziehungsweise um 0,7 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl
allerdings um 28,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag für
November im Kreis Bergstraße bei 4,1 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,2 Prozent. „Angesichts einer
Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent für Hessen und einer deutschlandweiten Quote von 5,3 Prozent steht
der Kreis Bergstraße gut da“, resümiert Landrat Christian Engelhardt. Dennoch blicke er mit zunehmender
Sorge auf den Fachkräftemarkt, insbesondere auch im Bereich Pflege.

So prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, dass in Deutschland in der stationären
Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen werden. Die Versorgungslücke im
Pflegebereich insgesamt könnte sich bis zu diesem Jahr auf insgesamt knapp 500.000 Fachkräfte
vergrößern. Diese Prognosen basieren auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung
der Pflegebedürftigkeit in Deutschland.

„Der Pflegekräftemangel wird in den kommenden Jahrzehnten ein überaus relevantes Thema – auch im
Kreis Bergstraße“, betont Landrat Christian Engelhardt. „In enger Zusammenarbeit mit den regionalen
Akteuren der Pflege haben wir frühzeitig begonnen hier gegenzusteuern. Wir haben damit ein Netzwerk
geschaffen, über das wir verschiedene Akteure aus dem Bereich miteinander regelmäßig in Kontakt
bringen und den Austausch fördern.“

Aus der Arbeitsgruppe „Personalgewinnung“ des Pflegetisches entstand beispielsweise die Idee zur
Umsetzung einer Plattform zum Thema: Auf www.plattform-pflege.de finden Interessierte viel
Wissenswertes über Aus- und Weiterbildungen in diesem Berufsfeld. Auch Auszubildende aus dem Kreis
kommen via Video zu Wort und geben über ihre Erfahrungen, verschiedene Ausbildungsbereiche sowie
-möglichkeiten Auskunft. „Mit unseren Krankenhäusern, der Gesundheitsakademie Bergstraße und dem
Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße in Bensheim und zum Beispiel dem maxQ in
Heppenheim bietet der Kreis Bergstraße vielfältige Möglichkeiten, um einen beruflichen Weg im Bereich
Pflege einzuschlagen“, so der Landrat. „Ich bin froh, dass die Menschen, die in diesem Sektor tätig sind, in
den vergangenen Jahren nicht nur verbal mehr Anerkennung erfahren haben, sondern auch deutlich
besser entlohnt werden als zuvor.“ Er hoffe, dass auch damit der Anreiz, eine Aus- oder Weiterbildung für
die erfüllenden, aber auch sehr fordernden Pflegeberufe zu absolvieren, steige.

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