Brombachtal Sehenswürdigkeiten

von Michael Dobler
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Im Ortsteil Kirchbrombach befindet sich die Mitte des 15. Jahrhunderts erbaute evangelische Kirche mit dem um 1518 errichteten St. Alban-Flügelaltar. Die Kirche gehörte bis zur Reformation zum Stift St. Alban in Mainz. Die amtliche Liste der Kulturdenkmäler in Brombachtal umfasst 29 Positionen.

Der 1873 erbaute Dorfbrunnen befindet sich in der Höhenstraße auf dem Weg in Richtung Böllstein. Wurde er früher zum Tränken des Viehs oder zum Wäschewaschen genutzt, so sind heute die Ruheplätze um den Brunnen ein Treffpunkt der Nachbarn.

Einmal jährlich an einem Juliabend findet hier das beliebte Brunnenfest statt. Aus einem abendlichen Treffen der Nachbarn entwickelte sich das heutige Fest. Dann wird die Straße zum Festplatz, alt und jung trifft sich bei Erdbeerbowle, Bier, „Weck und Worscht“ und Musik. Hier feiern Einheimische und Gäste „ihr Brunnenfest“.

Sie gehört zum benachbarten Hof Adam in Hembach und wurde bis um 1900 benutzt.

Von Mitgliedern der Forschungsgemeinschaft Schnellerts in den Jahren 1993/94 freigelegt und mit finanzieller Unterstützung des Förderkreises zur Erhaltung der Flurdenkmäler restauriert, ist diese Anlage die einzige noch erhaltene im Odenwaldkreis.

Gemeindeeigene Anlagen dieser Art gab es in allen Dörfern des Odenwaldes, in langgezogenen Taldörfern oft mehrere. Abgelegene Bauernhöfe verfügten meist über hofeigene Dörranlagen, die auch „Darre“, „Brechloch“ oder „Brechkaute“ genannt wurden.

Der in fast allen bäuerlichen Betrieben angepflanzte Flachs und Hanf, das waren laut Statistik in der Provinz Starkenburg 1874 fast 6000 Morgen, wurde bei der Ernte mit den Wurzeln ausgerissen und zunächst auf einer abgemähten Wiese ausgebreitet. Unter Einwirkung von Tau und Regen löste sich so im Pflanzenstengel die Faser vom Bast. Später auf einer Dörre ausgebreitet, wurden die Pflanzen dann, unter Zuführung von heißer Luft „geröstet“, so daß der Stengel brüchig wurde und sich die Gespinstfaser durch „brechen“ und „hecheln“ von den übrigen Pflanzenteilen löste. Die Verarbeitung mit dem Spinnrad konnte folgen und das „Spinsel“ an den Leinenweber weitergegeben werden. Leinen gehörte mit zum wertvollsten Besitz einer bäuerlichen Familie.

In der Dorfgemeinschaft gehörte das „Flachsbrechen“ mit zu den kleinen Festen im Jahresablauf. In einer Art Nachbarschaftshilfe fanden sich meist mehrere Personen mit ihren „Brechen“, „Hecheln“, „Schwingmessern“ und Schwingstöcken“ an der „Dörre“ ein, um nach getaner Arbeit auch ein kleines Fest zu feiern, bei dem es allerlei Neckereien, aber auch Getränke und Essen gab.

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