Bad König. Dass Bad König schon längst nicht mehr ein beschauliches Provinzstädtchen im Odenwaldkreis ist, wissen Anwohner schon länger, wenn sie nicht ganz ignorant sind.
Man muss nur mal die Bahnhofstraße entlang gehen und es zeichnet sich bereits anhand der Vielzahl an Geschäften, deren Inhaber Ausländer oder Personen mit Migrationshintergrund sind, ein deutliches Bild ab. Von der Sisha-Bar über den Herrenfriseur über ein Security-Unternehmen ist alles dabei.
Dies stellte bereits ein Urgestein der Bad Königer Unternehmer, Marc Böhm, in seiner Kerbrede letztes Jahr deutlich fest. (Wir haben darüber berichtet). Aber auch hier fanden sich fast nur unverbesserliche Kritiker, die sich von ihm distanzierten, anstatt sich mit seinen realistischen Einschätzungen der Lage inhaltlich befassen zu müssen.
Dass dann kaum einen Monat später im Oktober 22 eine an für sich harmlose Auseinandersetzung mehrerer Personen in der Anwendung einer Schusswaffe endet, war daher eigentlich auch keine Überraschung gewesen.
Eine Pistole wurde im Kurpark gefunden
5 Monate nach der Tat wurde letzte Woche nach intensiver Suche auch mit Helikoptereinsatz (inkl. zeitweiliger Absperrung des Kurparks sowie der B45) durch die Polizeikräfte eine Pistole im Kurpark gefunden. Dies stellt nur den Höhepunkt dessen dar, was sich bereits im Oktober 22 in Bad König ereignete.
Schüsse in Bad König im Oktober 22
Durch eine Auseinandersetzung mehrerer Personen wurden im Oktober 22 zwei Personen im Alter von 46 und 24 Jahren mit Schüssen in die Beine verletzt. Drei weitere wurden mit dem Einsatz von Pfefferspray verletzt.
Eine Woche nach diesen Vorfällen, die das beschauliche Städtchen weit über die Grenzen Darmstadts bekannt machte, stellte sich ein 29jähriger auf dem Polizeirevier. Seit dieser Zeit sitzt er in U-Haft. Ein Zweiter wurde festgenommen, zwischenzeitlich befindet er sich wieder auf freiem Fuß.
Auslöser der Auseinandersetzung mit der Schusswaffe soll ein Streit um ein „falsch“ geparktes Auto gewesen sein.
Ob die jetzt gefundene Pistole mit der Tat in Zusammenhang steht und die Tatwaffe ist, wird zur Zeit durch kriminaltechnische Untersuchungen festgestellt.